Weltgebetstag „durch das Band des Friedens“

Weltgebetstag „durch das Band des Friedens“

Das Vorbereitungstreffen zum Weltgebetstag hat in Erlangen bereits stattgefunden. Für die Durchführung des WGT vor Ort ergeben sich aufgrund der aktuellen Lage, einige Änderungen, die sie auf der Seite des Weltgebetstages und in der Stellungnahme des WGT nachlesen können. Stand heute: Der Weltgebetstag wird in veränderter Form stattfinden. Bitte beachten sie die aktuellen Informationen. Hier die Stellungnahme:

„…durch das Band des Friedens“, das Motto des Weltgebetstages (WGT) zu Palästina am 1. März 2024 scheint seit den unfassbaren Terrorakten der Hamas vom 7. Oktober 2023 und den Militäreinsätzen Israels im Gazastreifen mit tausenden Toten wie eine Illusion: Frieden im Heiligen Land. Ein Leben, in dem „Gerechtigkeit und Frieden sich küssen“, wie es in Psalm 85 der Gottesdienstliturgie für 2024 heißt, eine ferne Vision. Und doch eine Vision, an der der Weltgebetstag festhalten will – mit entsprechender Aktualisierung des bereits vorliegenden Materials.

„Wann, wenn nicht jetzt sollten christliche Frauen aller Konfessionen sich weltweit zu Friedensgebeten versammeln, wann wenn nicht jetzt?“ sagt die katholische Vorstandsvorsitzende des WGT, Ulrike Göken-Huismann. Allein in Deutschland nehmen jährlich rund 800.000 Menschen an Gottesdiensten und Veranstaltungen teil, in über 150 Ländern weltweit mehrere Millionen – der WGT als „einzigartige Gebetskette rings um die Welt“.

Frieden könne es in Palästina und Israel nur gemeinsam geben, so Göken-Huismann: „Das Existenzrecht Israels ist völlig unbestritten, deshalb sind Vorwürfe gegenüber dem Weltgebetstag, antisemitisch oder antiisraelisch zu sein, ebenso unberechtigt wie unhaltbar.“ So unterstützt der Weltgebetstag schon seit langem etwa Projekte und Partnerorganisationen im Westjordanland, in Gaza und in Israel, die sich für Frauen- und Menschenrechte engagieren und für einen gerechten Frieden eintreten. Zum Beispiel die Aktivistinnen der israelischen Initiative MachsomWatch, die an militärischen Checkpoints präsent sind oder die palästinensische Trauma-Beratung Wings of Hope.

„Canceln“ keine Option. „Als Weltgebetstag werben wir für Toleranz, Versöhnung und Dialog – Gebet als aktiver Beitrag zur friedlichen Konfliktlösung“, betont die evangelische Vorstandsvorsitzende des WGT, Brunhilde Raiser. „Wir sehen keinen Grund dafür, die Gottesdienstliturgie oder etwa den ganzen Weltgebetstag abzusagen, von ‘Canceln‘ kann keine Rede sein.“ Es gehe nach wie vor darum, die Stimme der christlichen Palästinenserinnen hörbar zu machen, von ihrem Glauben, ihrem Alltag und der Friedenssehnsucht nach mehr als 50 Jahren israelischer Besatzung zu erzählen.

Gleichzeitig nimmt das deutsche Komitee des Weltgebetstags Kritik und Antisemitismusvorwürfe ernst. Es prüft, wo gegebenenfalls weitere Erklärungen, kontextuelle Hinweise oder der Verzicht auf Formulierungen nötig sind. Das Material ist bereits mit teils mehreren Jahren Vorlauf entwickelt und im September 2023 veröffentlicht worden. Brunhilde Raiser: „Durch den Terrorangriff der Hamas haben sich der Bezugsrahmen und die Deutungsmöglichkeiten zum Thema Israel-Palästina in Deutschland verschoben. Deshalb braucht die Liturgie eine Einordnung und Einbettung in den aktuellen Kontext.“ 

Überarbeitung  des Materials. Auf Beschluss der Mitgliederversammlung des deutschen WGT-Komitees vom 9. November 2023 sind folgende Maßnahmen geplant oder schon erfolgt:

  • Die Gottesdienstordnung soll so weit wie möglich erhalten bleiben „um die Stimmen der palästinensischen Schwestern zu Gehör zu bringen“. In der jetzigen Form wird sie nicht weiterverwendet und die Printfassung nicht mehr verkauft. Lieder und Fürbitten werden überprüft, bearbeitet und ergänzt, die drei Erfahrungsberichte werden kontextualisiert. Bis zur Jahreswende wird eine überarbeitete Gottesdienstordnung vorliegen.
  • Insgesamt braucht sie eine Einordnung in die aktuellen Kontexte im Nahen Osten und in Deutschland.
  • Titelbild und Plakat des WGT werden nicht mehr verwendet, der Verkauf ist gestoppt, da Vorwürfe gegen die Künstlerin Halima Aziz, Hamas-freundlich zu sein, nicht ausgeräumt werden konnten; die Bildauswahl war durch das internationale Komitee erfolgt.

EKD-Ratsvorsitzende: Kein Entweder-Oder. Der Weltgebetstag begrüßt die Auffassung der Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, am Rande der EKD-Synode in Ulm am 12. November, dass der Weltgebetstag 2024 zu Palästina stattfinden solle; allerdings sei die anstehende Bearbeitung des Materials dabei eine wichtige Aufgabe. Wörtlich sagte sie: „Genau da wird sich zeigen, dass wir hier nicht von einem Entweder – Oder sprechen, sondern von einer Solidarität mit Israel UND einem Blick auf das, was in Palästina geschieht.“

Ausblick. Wir hoffen und bitten Gott darum, dass es bald Frieden im Nahen Osten gibt; einen Frieden, der mit Gerechtigkeit und Vergebung einhergeht und Lebensperspektiven für alle Menschen in der Region eröffnet.

Vorstand des Weltgebetstages der Frauen, Deutsches Komitee e.V.

Stein bei Nürnberg, 13. November 2023

digitale Reihe „Die ersten Lebensjahre“

digitale Reihe „Die ersten Lebensjahre“

Speziell für die erste Zeit mit Baby veranstaltet BildungEvangelisch eine digitale Reihe, die Fragen der Familiengründungsphase aufgreift und den Start ins Familienleben erleichtern soll. Die Veranstaltungen dieser Reihe finden über Zoom statt und haben eine Dauer von ca. 90 min. Bitte im Vorfeld über die Links direkt bei Zoom registrieren. Es wird keine Teilnahmegebühr erhoben, Spenden sind erbeten. Wir freuen uns auf die Begegnungen in Zoom. Herzliche Einladung!

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„La Bonne“ – Frauen in der einen Welt

„La Bonne“ – Frauen in der einen Welt

Kreuz+Quer gefragt: Spaziergang mit Prof. Dr. Gaby Franger

In dieser Folge spazieren Frau Franger vom Verein „Frauen in der einen Welt e.V.“ https://www.frauenindereinenwelt.de/ und Frau Illner durch das Frauenmuseum und die Parkanlage von Schloss Burgfarnbach. Dabei unterhalten sie sich über die Rechte von Frauen, das Anliegen des Vereins, die Entstehung und die aktuelle Ausstellung im Museum – und über „La Bonne„. „La Bonne“ ist eine Wanderausstellung über die Ausbeutung von Frauen als Haushaltshilfen, Kindermädchen und in der Care Arbeit – weltweit und vor unserer Haustüre. Die Ausstellung ist zu sehen in der Villa an der Schwabach und wird eröffnet, mit einem Einführungsvortrag von Frau Franger, am 14. Juli 2023 beim Sommerfest.

„KREUZ+QUER gefragt“ ist das neue Interview von BildungEvangelisch in Erlangen. Dr. Julia Illner trifft Persönlichkeiten zu einem kleinen Spaziergang durch die Stadt. Während sie, für den Interview Partner wichtige Orte und Sehenswürdigkeiten besuchen, kommen sie miteinander ins Gespräch.

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Rebellinnen beim Jahresempfang

Rebellinnen beim Jahresempfang

Beim Neujahrsempfang des Evangelischen Dekanats Erlangen und von BildungEvangelisch standen die starken Frauen im Mittelpunkt.
Über 130 Besucherinnen und Besucher kamen zum Jahresempfang der evangelischen Kirche in Erlangen, der erstmals seit der Corona-Pause wieder im Kreuz+Quer (Haus der Kirche) stattfinden konnte.
Die „Starken Frauen“ standen gleich mehrmals im Mittelpunkt der Veranstaltung: Zuerst wurde die neue Leiterin von BildungEvangelisch- Pfarrerin Dr. Julia Illner – in einem festlichen Gottesdienst in ihr Amt eingeführt. In ihrer Predigt über die Jahreslosung ging Frau Illner vor allem auf Hagar, als starke Frau, ein. Dekan Huschke vollzog die feierliche, segnende Handlung. Die herzlichen Grußworte von Bürgermeister Volleth, Senior Irmer, Kirchengemeinde Forth und dem Team von BildungEvangelisch rundeten den ersten Teil motivierend ab.
In der Folge stellte die Nürnberger Künstlerin Susanne Carl die Frage „Bin ich schön?“. Die sie mit Bildern und Kommentaren aus ihrem Projekt „Just Perfekt“ beantwortete. Bei dem medialen Kunstprojekt geht es um das Spiel mit Masken, Kleidung und Posen, als Mittel der Selbstinszenierung. Die Masken konnten hierfür selbst von den Anwesenden ausprobiert werden.
Beim anschließenden Stehempfang war Gelegenheit um miteinander ins Gespräch zu kommen und sich durch die Ausstellung „Rebellinnen – Frauen verändern die Welt“ führen zu lassen. Dies war auch ein gelungener Abschluss für den Jahresempfang 2023, der nochmals nachdrücklich die Notwendigkeit und Selbstverständlichkeit von „Starken Frauen“ hervorhob. 
Die Kollekte des Gottesdienstes in Höhe von 400,- Euro wird an die Diakonie-Katastrophenhilfe für die Erdbebenopfer gespendet.

Familienangebote im Dekanat Erlangen

     

Bitte fahren Sie mit der Maus über den jeweiligen Tag im Mini-Kalender. Dann erscheinen die Familienveranstaltungen für diesen Tag in einem kleinen Fenster.

Eine komplette Übersicht aller Veranstaltungen für Familien im Dekanat Erlangen – mit Filtermöglichkeiten – erhalten Sie in Evang. Termine mit diesem Link „KLICK“

#streettalking – Schluss mit Vater, Mutter, Kind?

Zum Familienfest der Feste fragen wir bei streettalk: Wie sieht Familie heute aus?

Mehr als Vater, Mutter, Kind: Immer häufiger brechen familiäre Beziehungen mit den althergebrachten Dogmen. Was ist Familie heute? Wir haben nachgefragt – auf den Straßen unserer Stadt und bei interessanten Vertreter*innen von Islam, katholischer und evangelischer Kirche. Reden Sie mit – bei Instagram und YouTube!

Singleleben aus Überzeugung, ganz ‚traditionell‘ mit Vater, Mutter, Kind (und Hund) oder polygam mit mehreren Partner*innen: Die einen beäugen die Vielfalt der Beziehungsformen kritisch und sehnen sich zurück zum lange etablierten Leitbild von Mann und Frau in einer exklusiven Ehe. Andere streiten für mehr Offenheit gegenüber individuellen Lebensentwürfen. In der Erlanger Fußgängerzone sucht Moderator Martin Hoepfner das Gespräch und hakt nach: Wie macht Familie für Sie ganz persönlich aus? Wie stehen Sie zu den Modellen, die mit tradierten Normen brechen?

Ibrahim Aslandur, Islamtheologe, und Mohammed Naved Johari, Referent für Religiöses und Soziales, sprechen in der neuen Ausgabe unseres Videoformates streettalk über gleichgeschlechtliche Beziehungen im Islam sowie das Konzept der Polygamie. Der katholische Dekan Michael Pflaum aus Erlangen Bruck und die evangelische Pfarrerin Maria Ammon von der Nürnberger „Segen-Servicestelle“ steuern die (unterschiedlichen) Perspektiven der christlichen Konfessionen bei. Wir bedanken uns herzlich für ihre offenen Worte!

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29 Kerzen für die Opfer der Shoa

Pogromgedenken 2022 in Forth mit Texten von Etty Hillesum

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Fast 350 Jahre lang prägten jüdische Familie das Forther Dorfgeschehen in Franken als Nachbarn, (Vieh)händler und Gläubige. Vor 84 Jahren wurde dieses Miteinander von Christen und Juden durch die Gewalt der SA und die Plünderungen der vormaligen Nachbarn vollständig zerstört. Der „Nacht der Schande“, der Pogromnacht, wurde auch in diesem Jahr in Forth von der „Interessengruppe jüdische Geschichte“ gedacht. Es ist nach Angaben der beiden Veranstalter, Martina Switalski und Manfred Bachmayer, gar nicht so einfach immer wieder neue Formen des Gedenkens zu finden. Seit 2009 erinnert man mit Vorlesungen, Musik, Dokumentarfilmen und Theaterstücken an die Opfer der Shoa, die Häuser der Forther Ermordeten, den Nachkriegsprozess zur Pogromnacht 1950 und die Zusammenhänge der Rabbinatsgemeinschaft Medinat Oschpah mit Schnaittach, Hüttenbach und Ottensoos.

In diesem Jahr las Martina Switalski mit Jürgen und Martina Salzmann aus den Tagebüchern „Das denkende Herz der Baracke“ von Etty Hillesum in Begleitung der Kleszmerband Sheynhoven. Man wollte mit dieser Studentin aus Amsterdam im Jahre 1941 hinter die Fassade der damals Verfolgten schauen. Was dachte jemand, der täglich um sein Leben und seine Unversehrtheit fürchten musste? Etty ringt um ihre Schriftstellerei, Leidenschaft und Mitmenschlichkeit angesichts von Unmenschlichkeit, Grausamkeit und Vernichtung. Sie hat mit Humor, atemberaubender Ehrlichkeit und ungeheuerlicher Liebesfähigkeit ihre Gedanken seziert. Wie die Aufzeichnungen ihrer Geistesschwester Anne Frank haben Ettys Tagebücher die Deportation und ihre Ermordung in Auschwitz überlebt und sind ein berührendes Zeugnis von Menschenliebe und Gottessuche. Wenn Gott uns nicht mehr helfen kann, müssen wir ihm helfen. So einfach denkt Etty Hillesum. Nach der Lesung im Gemeindehaus zogen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im stillen Zug zur Gedenkstele vor der Forther Hauptstraße 47, dem ehemaligen Schnaittachershaus, und zündeten für alle 29 aus Forth stammenden Opfer der Shoa als Zeichen gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus Kerzen an.

Skript (gekürzt) nach Etty Hillesums „Das denkende Herz der Baracke“ gelesen von Martina Switalski , Martina Salzmann, Jürgen Salzmann / Technik: Paul Falter / Musik: Sheynhoven Wolfgang Grasser (Klarinette), Tom Jenohr (Akkordeon), More Mayer (Bass) und Eva Fürst (Violine) / Lesung der Opfernamen: Manfred Bachmayer

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