HOFFNUNG IST DIE BRÜCKE IN DIE ZUKUNFT


Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„Wenn ich an die Zukunft denke, wird mir richtig unheimlich“,
das hat mir eine Frau gesagt, Mutter von drei Kindern,
mitten im Beruf, eigentlich mit viel Lebensmut. Der Blick in die
Zukunft, der trübt sich ein. Die Liste der offenen Fragen, der
Herausforderungen, der Unwägbarkeiten und Gefahren ist in
den letzten Jahren immer größer geworden. Alles hier aufzuzählen,
das würde dieses Vorwort sprengen. Und es würde
vermutlich nur bewirken, dass wir noch mehr erstarren beim
Blick in die Zukunft, wie das Kaninchen vor der Schlange.

Nun kann man nicht kleinreden, was da an Gefährdungen auf
uns zukommt. Und man muss realistisch sehen, dass unsere
Kräfte, die persönlichen und gesellschaftlichen, nicht unendlich
belastbar sind. Wir leben in einer Risikogesellschaft, aus
der wir nicht einfach aussteigen können. Aber erstarren, die
Zukunft den Weltuntergangspropheten und rechten Agitatoren
zu überlassen, das wäre zu wenig. Wir können mehr.

Hoffen etwa. Was erhoffe ich für meine Kinder, meine Enkelinnen? Was hoffe ich für meine Arbeit und die Wirtschaft?
Welche Hoffnungen gibt es, ganz konkret und über die Zeiten
hinaus, für die Umwelt? Worauf setze ich meine Hoffnungen:
auf die Gerechtigkeit, die Solidarität, auf Gott? Natürlich:
Hoffnungen, das ist noch kein gewonnenes Spiel, noch keine
Strategie, noch keine Garantie. Aber Hoffnungen, so schwach
sie sind, haben ihre eigene Kraft, weil sie etwas schaffen, was
sonst nicht geschieht: dass sich der innere Vorhang öffnet, der
Blick weit wird auf das, was uns wichtig ist.

Hoffnung, das ist die Brücke in die Zukunft. Dieser Satz hat
sich bei mir eingestellt, als wir das Programm für das kommende
Halbjahr entwickelt haben. Ich habe gespürt, wie viele
Hoffnungen da eigentlich in unserer Kirche, in unserer Bildungsarbeit
stecken. Und wieviel Kompetenzen da sind, diesen
Hoffnungen Sprache und Raum zu geben. Davon lebt das
Programm, das Sie in Händen halten, mit dem Schwerpunkt
„Zukunft“. Sehen können wir sie nicht, aber sie ist schon da,
in jeder Hoffnung.

Hans Jürgen Luibl & Team