29 Kerzen für die Opfer der Shoa

Pogromgedenken 2022 in Forth mit Texten von Etty Hillesum

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Fast 350 Jahre lang prägten jüdische Familie das Forther Dorfgeschehen in Franken als Nachbarn, (Vieh)händler und Gläubige. Vor 84 Jahren wurde dieses Miteinander von Christen und Juden durch die Gewalt der SA und die Plünderungen der vormaligen Nachbarn vollständig zerstört. Der „Nacht der Schande“, der Pogromnacht, wurde auch in diesem Jahr in Forth von der „Interessengruppe jüdische Geschichte“ gedacht. Es ist nach Angaben der beiden Veranstalter, Martina Switalski und Manfred Bachmayer, gar nicht so einfach immer wieder neue Formen des Gedenkens zu finden. Seit 2009 erinnert man mit Vorlesungen, Musik, Dokumentarfilmen und Theaterstücken an die Opfer der Shoa, die Häuser der Forther Ermordeten, den Nachkriegsprozess zur Pogromnacht 1950 und die Zusammenhänge der Rabbinatsgemeinschaft Medinat Oschpah mit Schnaittach, Hüttenbach und Ottensoos.

In diesem Jahr las Martina Switalski mit Jürgen und Martina Salzmann aus den Tagebüchern „Das denkende Herz der Baracke“ von Etty Hillesum in Begleitung der Kleszmerband Sheynhoven. Man wollte mit dieser Studentin aus Amsterdam im Jahre 1941 hinter die Fassade der damals Verfolgten schauen. Was dachte jemand, der täglich um sein Leben und seine Unversehrtheit fürchten musste? Etty ringt um ihre Schriftstellerei, Leidenschaft und Mitmenschlichkeit angesichts von Unmenschlichkeit, Grausamkeit und Vernichtung. Sie hat mit Humor, atemberaubender Ehrlichkeit und ungeheuerlicher Liebesfähigkeit ihre Gedanken seziert. Wie die Aufzeichnungen ihrer Geistesschwester Anne Frank haben Ettys Tagebücher die Deportation und ihre Ermordung in Auschwitz überlebt und sind ein berührendes Zeugnis von Menschenliebe und Gottessuche. Wenn Gott uns nicht mehr helfen kann, müssen wir ihm helfen. So einfach denkt Etty Hillesum. Nach der Lesung im Gemeindehaus zogen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im stillen Zug zur Gedenkstele vor der Forther Hauptstraße 47, dem ehemaligen Schnaittachershaus, und zündeten für alle 29 aus Forth stammenden Opfer der Shoa als Zeichen gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus Kerzen an.

Skript (gekürzt) nach Etty Hillesums „Das denkende Herz der Baracke“ gelesen von Martina Switalski , Martina Salzmann, Jürgen Salzmann / Technik: Paul Falter / Musik: Sheynhoven Wolfgang Grasser (Klarinette), Tom Jenohr (Akkordeon), More Mayer (Bass) und Eva Fürst (Violine) / Lesung der Opfernamen: Manfred Bachmayer

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Katja Boampong-Brummer

Kunst mit Katja Boampong-Brummer (Kunstvorträge per ZOOM)

„Die Salonmaler- der große Strom vor und neben den Impressionisten“

2. März 23: 19:00 Beginn, Einlass in das Meeting ab 18:30

Im 19. Jahrhundert galt der „Salon“ als Ausstellungsstätte der staatlichen Académie des Beaux Art als der Referenzpunkt des guten Geschmackes und der offiziellen Kunstästhetik. Wer dort reüssierte, hatte beste Startbedingungen im Kunstbetrieb. Diese Maler bedeuteten für die Neuerer, also die Impressionisten und ihre Anrainer, das Establishment, dessen Themen und Malweisen es zu überwinden galt. Die Bewertung hatte sich unterdessen völlig gewandelt- die durchaus tüchtigen, mitunter brillanten konservativen Autoren wanderten ins Depot, der Impressionismus ist everybody´s darling. Etwas verschämt kommen nun aber die oft sehr großformatigen Gemälde wieder ins Visier- im Musée d´Orsay stößt man gleich im Erdgeschoss auf sie. Die Inhalte sind obsolet, aber die Faktur ist feinstes Handwerk, manches Bild rührt sogar die Seele an und die große Pose hat mitunter auch ihre Berechtigung. Und wohnt etlichen Werken der anerkannten Heroen, eines Raffael, eines Correggio, eines Leonardo oder Murillo nicht auch eine Portion Sentimentalität, Pathos und Gefälligkeit inne ? Machen wir uns zu einer spannenden Entdeckungsreise auf, lüften wir den Vorhang des Verstaubten und genießen Liebreiz und Anmut.

Bitte hier anmelden:

https://eu01web.zoom.us/meeting/register/u5Ird-6hqj4pEtzQBHmQPHsUnWHnHCadqRcI

„Caspar David Friedrich, 1774 – 1840“

19. April 23 – Achtung Mittwoch!!!: 19:00 Beginn, Einlass in das Meeting ab 18:30

Aus Anlass einer Ausstellung, die zum Jahresende in Hamburg das Oeuvre des bedeutendsten romantischen Malers in Deutschland präsentiert, wollen auch wir sein Werk vorstellen. Es scheint Ihnen gewiss bekannt und sattsam behandelt. Sehen wir ihn vor dem geschichtlichen Hintergrund- Auflösung des Heiligen Römischen Reiches, Säkularisation, Napoleonische Zeit, Befreiungskriege-, und stellen wir ihn in Vergleich zu den Kollegen- Runge, Nazarener-, so eröffnen sich hinter der vordergründigen Mondscheinseligkeit und Nebelmelancholie, hinter den beschaulichen Landschaftsmotiven und den sinnenden Rückenfiguren, hinter den „Fensterbildern“ und Ruinen codierte Untertitel und mitunter politische Botschaften, die die Romantik aus dem Elfenbeinturm des Weltfernen mitten in das aktuelle Geschehen stellen.

Bitte hier anmelden: (Achtung – ausnahmsweise ein Mittwoch!)

https://eu01web.zoom.us/meeting/register/u5ctdO6ppzouG9HCFHhVWyRXUHv4gXMasOaD

Bildung by YouTube – neue Videos

Bildung by YouTube – neue Videos

Das Digital-Team von BildungEvangelisch erstellt regelmäßig neue, kurze Videos für YouTube und Instagram. Hier eine kurze Liste, der letzten Clips aus dem April 2022:

Dies sind allein die Veröffentlichungen aus dem April 22. Auf unserem Kanal finden Sie bereits über 120 Videos. Viele auch von Prof. Luibl – der auch das reichweitenstärkste Video aufgenommen hat.

Wir wünschen neue Gedankenanstöße und viel Spaß beim Ansehen!

Wie heißt es so schön: Abo und Like nicht vergessen! Danke!

Streettalk – gibt es die ewige Liebe?

Zusammensein auf Lebenszeit – oder doch lieber Single forever? Das Team von BildungEvangelisch mit Moderator Pfr. Martin Hoepfner fragt die Leute auf der Straße: Gibt es sie eigentlich, die ewige Liebe? Und ist es noch zeitgemäß, wenn wir uns vor dem Traualtar versprechen: „Bis dass der Tod uns scheidet“?

Diese Expert*innen liefern den nötigen Background: Paartherapeutin Anette Jenne in ihrer Erlanger Praxis, die evangelische Pfarrerin Maria Ammon von der „Servicestelle Segen“, die Familienanwältin Jutta Prölß-Peter, der katholische Dekan Dr. Michael Pflaum (St. Marien Erlangen Bruck) sowie die Organisatorinnen der Erlanger „MarriageWeek“, Bettina Wagner und Sabine Gabler. Besonderer Dank geht auch an den Kanzler der Friedrich-Alexander-Universität i.R. Thomas A.H. Schöck und den evangelischen Dekan Peter Huschke.

Gute Gespräche auf der Straße und engagierte Expert*innen, die die Gedanken einordnen – das ist streettalk, das neue Format von BildungEvangelisch. Reden Sie mit über Gott und die Welt!

  • Gefördert durch die ELKB-Initiative MUT und den Kulturfonds Bayern Bildung und Kultus.
  • Moderation: Pfarrer Martin Hoepfner
  • Kamera, Ton und Schnitt: Mac Felix
  • Konzeption / Produktion: Prof. Hans Jürgen Luibl, Carsten Kurtz, Paul Krauß
  • Redaktionelle Mitarbeit: Jana Küchler
  • Projektleitung und Regie: Paul Krauß

Wir bedanken uns herzlich bei allen, die diese Reportage möglich gemacht haben!
@bildungevangelisch Erlangen, 2022

3 Fragen – ein Espresso

Im neuen Format von BildungEvangelisch trifft sich Pfarrerin Sabrina Kielon mit interessanten Gästen, die eine klare Botschaft zu erzählen haben.
Den Auftakt der Reihe macht Diakon Rainer Fuchs aka Reverend Ray Fox, der 3 Fragen bei einem Espresso beantwortet.
Er liebt Johnny Cash, ist begeisterter Biker und über und über tätowiert: Rainer Fuchs fällt auf. Im legendären Münchner Arbeiterviertel Giesing ist er eine lokale Berühmtheit. Nicht nur wegen seines Aussehens, sondern vor allem auch wegen seines Auftretens. Fuchs ist evangelischer #Diakon und der #Glaube seine große Leidenschaft. Er besucht Häftlinge in Gefängnissen, hilft Alleinerziehenden, spricht mit Jugendlichen an sozialen Brennpunkten. Fuchs steckte selbst tief in der Krise, fand zum Glauben und kennt deshalb alle Seiten des Lebens. Seine Gottesdienste begeistern und selbst junge Leute kommen. In seiner Gemeinde finden Menschen das, wonach sich heute so viele sehnen: Heimat. Und Rainer Fuchs zeigt buchstäblich mit Leib und Seele: Egal zu welcher Konfession man gehört, egal wo man lebt – Gott geht uns nicht nur an, sondern auch unter die Haut.

Podcast Folge 8/2 – Nussecken: Nachhaltig und Politisch

Podcast Folge 8/2 – Nussecken: Nachhaltig und Politisch

Das war sicherlich die süßeste Folge, die wir in unseren zwei Staffeln Podcast bisher aufgenommen haben. Getroffen haben wir Kai Küfner, der als gelernter Bäcker mehrere Jahre mit Mission EineWelt nach Tansania gegangen ist, und sich danach als Nusseckenbäcker in Großgründlach selbstständig gemacht. Seine Nussecken sind nicht nur super lecker, sondern werden auch mit regionalen Zutaten hergestellt und unverpackt vertrieben. Wir haben mit Kai aber nicht nur über die vielen verschiedenen Sorten an Nussecken gesprochen, sondern auch generell darüber, was Nachhaltigkeit für ihn als Lebensmittelproduzent, Arbeitgeber und auch politisch engagierter Nürnberger bedeutet.

Hört rein, am besten mit einer Nussecke und einer Tasse Tee dazu!

Aufgrund von einigen personellen Veränderungen ist dies nun vorerst die letzte Podcastfolge des Formats bewegt.beschwert.begeistert. Da wir bei BildungEvangelisch aber nach wie vor begeisterte Podcaster*innen sind, hört ihr mit dieser Folge aber hoffentlich nicht zum letzten Mal von uns.

Tafel Erlangen

#7/2 Podcast: Lebensmittel retten. Menschen helfen.

25 Jahre Erlanger Tafel – BE Podcast mit der Leiterin der Tafel: Elke Bollmann

In Deutschland gibt es über 950 Tafeln, die überschüssige Lebensmittel an bedürftige Menschen verteilen. Pro Jahr sind das in Deutschland über 1,6 Millionen Menschen – seit Corona nimmt die Zahl der Tafel-Kund:innen sogar zu.
Gerade in einer Stadt wie Erlangen, die zu den 10 Kommunen mit der größten Kaufkraft in Deutschland zählt, ist Armut oft unsichtbar.
Aber auch hier gibt es seit 25 Jahren eine Tafel, und viele Menschen, die auf ihre Lebensmittel angewiesen sind.
Wir haben uns zum Gespräch mit Elke Bollmann getroffen, die die Tafel seit drei Jahren leitet. Durch ihre Schilderungen wird deutlich, von welch zentraler Bedeutung die Tafel für viele Erlanger:innen ist. Aber auch, wie viele Tonnen an Lebensmitteln ohne die Tafeln im Müll landen würden.

Wir wünschen der Tafel alles Gute zu diesem Jubiläum und weiter viele engagierte Unterstützer*innen.

weitere Informationen bei der Diakonie Erlangen https://www.diakonie-erlangen.de/ich-brauche-hilfe/armut-und-arbeitslosigkeit/tafel-erlangen/jubilaeum/

Bilder © Diakonie Erlangen – Anna Thiel